Neurobasierte Sturzprävention

Durch kognitives Training mobiler werden

 

Lebenslang Bewegen

Regelmäßige körperliche Aktivität reduziert das Risiko für fast alle im Alter vermehrt auftretenden Erkrankungen, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Adipositas, Osteoporose, Arthrose, Depression und Demenz. Die körperliche Leistungsfähigkeit (bestimmt durch die maximale Sauerstoff-Aufnahmekapazität) nimmt mit dem Alter von 30 um 1% pro Jahr ab, ab 60 um ca. 2% (Eichberg et al. 2009; Tittlbach, 2002). Trainierte 60-jährige zeigen eine ähnliche körperliche Leistungsfähigkeit wie untrainierte 30-jährige (Prokop & Bachl, 1984).

Altersverlauf verschiedener Funktionen 

Kristalline kognitive Funktionen (Wissen) sowie soziale Funktionen bleiben im Alter erhalten und können sich sogar verbessern. Sensorische (Sehen, Hören), motorische (Schnellkraft) und fluide kognitive Funktionen (Exekutive Funktionen*) lassen im Alter nach. Jedoch wird der Verlauf weniger vom Alter, als von Lebensstil und Umwelt beeinflusst.

Mittlerweile geht man davon aus, das mit kognitivem Training eine Verbesserung der Motorik und Mobilität erreicht werden kann, obwohl die motorischen Fertigkeiten gar nicht trainiert werden (Geritz et al., 2018). Somit können die kognitiven Fähigkeiten eine effektive Kompensationsstrategie bei Älteren mit motorischen und sensorischen Defiziten darstellen.

Fazit für die Praxis

Neben dem Training der konditionellen Fähigkeiten Kraft und Ausdauer sollte das neurobasierte (kognitive) Training im Alter im Fokus stehen. Kognitives Training verbessert nicht nur die kognitiven Funktionen bei Älteren, sondern nach aktuellem Kenntnisstand auch die Mobilität.

In unseren Kursen „neurobasierte Sturzprävention“ kombinieren wir motorische Anforderungen mit kognitiven Aufgaben: AKTIV ÄLTER WERDEN.

 

*Die exekutiven Funktionen bezeichnen jene geistigen Funktionen, mit denen wir unser eigenes Verhalten steuern. Sie dienen dazu, das eigene Handeln möglichst optimal einer Situation anzupassen, um ein möglichst günstiges Verhaltensergebnis zu erzielen (z.B. beim Treppenlaufen mit Einkaufstüten klingelt das Telefon, was eine optimale Handlungsstrategie benötigt, um die Sturzgefahr zu reduzieren).

 

Literaturverzeichnis

auf Anfrage